Humeruskopfraktur

– Reposition und Stabilisierung der proximalen Humerusfraktur mit einer winkelstabilen Plattenosteosynthese/Marknagel ohne relevante Protektion der Tubercula bzw. der Rotatorenmanschette.

1. Eine ossäre Konsolidierung der Fragmente zu erzielen und eine sekundäre Dislokation zu verhindern
2. Eine postoperative/posttraumatische Einsteifung des Glenohumeralgelenks möglichst zu verhindern
3. Zeitnahe Wiederherstellung der Aktivitäten des täglichen Lebens
4. Rückkehr zu Beruf und Sport

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Behandlungsphase

Zeitraum
Behandlungsziele
Physiotherapeutische Maßnahmen
Hilfsmittel
Übungen für Zuhause
Aktivitäten des alltäglichen Lebens

Phase der Protektion

1. Tag bis 2. Woche
– Protektion der Reposition
– Verbesserung der passiven Beweglichkeit sowie Vermeidung artikulärer und periartikulärer Verwachsungen
– Wundheilung
– Unterstützung der knöchernen Konsolidierung
– Vermeidung einer Inaktivitätsathrophie und -osteopenie
– Lymphdrainage
– Kryotherapie
– Aktive Mobilisierung Hand- und Ellenbogengelenk
– Scapulamobilisation
– Haltungsschulung
– Passive Mobilisierung bis:
• Flexion 60°
• Abduktion 60°
• Außenrotation 30°
– Innenrotation auf den Bauch
– Isometrie: Gelenknahe dosierte Widerstände im Sinne einer aktiven Zentrierung des Humeruskopfes
– ab 2. Woche Wärmeanwendungen (heiße Rolle, Fango)
Empfehlung:
– DONJOY® ULTRASLING® QUADRANT Ruhigstellung in: leichter Abduktion und 0° Rotation
Optional:
– DONJOY® PSI PLUS
Empfehlung:
– CPM – Passive Bewegungsschiene ARTROMOT®-S3
Bewegungsausmaße
• Flexion 60°
• Abduktion 60°
• Außenrotation 30°
Optional:
– ARTROSTIM® FOCUS® PLUS

Phase der Mobilisation

3. bis 4. Woche
– Protektion der Reposition
– Verbesserung der passiven Beweglichkeit sowie Vermeidung artikulärer und periartikulärer Verwachsungen
– Wundheilung
– Unterstützung der knöchernen Konsolidierung
– Vermeidung einer Inaktivitätsathrophie und -osteopenie
– Steigerung passiver ROM auf:
• Flexion 90°
• Abduktion 90°
• Außenrotation 40°
– Innenrotation auf den Bauch
– Beginn mit vorsichtiger assistiv-aktiver Übungsbehandlung, Hubarm im schmerzfreien Bereich
– Keinerlei Widerstände über Hebelarm
Empfehlung:
– DONJOY® ULTRASLING® QUADRANT Ruhigstellung in: leichter Abduktion und 0° Rotation
Optional:
– DONJOY® PSI PLUS
Empfehlung:
– CPM – Passive Bewegungsschiene ARTROMOT®-S3
Bewegungsausmaße
• Flexion 60°
• Abduktion 60°
• Außenrotation 30°
Optional:
– ARTROSTIM® FOCUS® PLUS
– CHATTANOOGA™ INTELECT® HIGH POWER LASER

Phase der Kräftigung

5. bis 13. Woche
– Beginn der aktiven Mobilisierung
– Verbesserung der passiven und aktiven Mobilisierung unter Erarbeitung eines regelrechten skapulothorakalen Rhythmus
– Zunehmende Kräftigung
– Erarbeiten des freien passiven Bewegungsausmaßes
– Zunehmende aktive Mobilisierung
– Intensivierung der Humeruskopfzentrierung
– Training der Rotatorenmanschette und des Deltoideus sowie der Schulterstabilisatoren zunächst im geschlossenen System
– Keine Widerstände mit langem Hebelarm
– Freigabe des Armes für Bewegungsbäder
– Beginn mit leichten Aktivitäten des Alltags
Optional:
– CHATTANOOGA™ INTELECT® NEO
Empfehlung:
– CPM – Passive Bewegungsschiene ARTROMOT®-S3 für mindestens 6 Wochen, optional bis zu 12 Wochen
– Aktives Bewegungstraining

– Übungen mit dem Theraband

Optional: – ARTROSTIM® FOCUS® PLUS

Wiedereingliederung

Ab 4. Monat
– Freie glenohumerale und aktive Beweglichkeit
– Erreichen einer regelrechten Schulterkinematik
– Erreichen der vollen Alltagstauglichkeit sowie berufsspezifischer Tätigkeiten
– Beginn der sportlichen Aktivität
– Zunehmendes Erarbeiten der freien aktiven Beweglichkeit, insbesondere der Rotationsfähigkeit
– Erarbeiten und Verbesserung der Kraft und Ausdauer
– Wiederherstellung der alltags- und arbeitsspezifischen Belastungen
Optional:
– CHATTANOOGA™ HUBER® 360-Training
CHATTANOOGA™ WIRELESS PROFESSIONAL kabellose Muskelstimulation
Empfehlung:
– Aktives Bewegungstraining

THERABANDTRAINING

HANTELTRAINING
Mit den Behandlungszielen werden die zu erreichenden Therapieziele in der jeweiligen Phase beschrieben. Einen wichtigen Part hierbei übernimmt der Therapeut, welcher sich wiederum an den Physiotherapeutischen Maßnahmen orientieren sollte. Hier finden Sie Empfehlungen zur Verwendung einer Orthese oder eines medizintechnischen Produkts. Hier finden Sie Eigenübungsmöglichkeiten sowie die Einsatzempfehlung von Bewegungsschienen. Um dem Patienten signalisieren zu können, ab wann die Aufnahme einer alltäglichen Tätigkeit wieder möglich ist, haben wir die Behandlungspläne mit Symbolen versehen.