Humeruskopffraktur mit Tuberkula

Reposition und Stabilisierung der proximalen Humerusfraktur mit einer winkelstabilen Plattenosteosynthese/
Marknagel mit Integration der Tubercula bzw. der Rotatorenmanschette mittels Zuggurtung.

1. Eine ossäre Konsolidierung der Fragmente zu erzielen und eine sekundäre Dislokation zu verhindern
2. Protektion der Tuberkula / Rotatorenmanschettenintegrität
3. Eine postoperative/posttraumatische Einsteifung des Glenohumeralgelenks möglichst zu verhindern
4. Zeitnahe Wiederherstellung der Aktivitäten des täglichen Lebens
5. Rückkehr zu Beruf und Sport

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Behandlungsphase

Zeitraum
Behandlungsziele
Physiotherapeutische Maßnahmen
Hilfsmittel
Übungen für Zuhause
Aktivitäten des alltäglichen Lebens

Phase der Protektion

1. Tag bis 4. Woche
– Protektion der Reposition
– Verbesserung der passiven Beweglichkeit und Vermeidung artikulärer und periartikulärer Verwachsungen
– Wundheilung
– Unterstützung der knöchernen Konsolidierung
– Vermeidung einer Inaktivitätsathrophie und -osteopenie
– Ab dem ersten postoperativen Tag Lymphdrainage und Kryotherapie
– Aktive Mobilisierung Hand- und Ellenbogengelenk
– Scapulamobilisation
– Haltungsschulung
1.–4. Woche
– Passive Mobilisierung bis:
• Flexion 60°
• Abduktion 60°
• Außenrotation 20°
• Innenrotation 20°
– Isometrie: Gelenknahe dosierte Widerstände im Sinne einer aktiven Zentrierung des Humeruskopfes
– weiter Lymphdrainage und Kryotherapie
– ab der 2. Woche Wärmeanwendungen (heiße Rolle, Fango)
Optional:
– CHATTANOOGA™ INTELECT® HIGH POWER LASER
Empfehlung:
– DONJOY® ULTRASLING® QUADRANT Ruhigstellung in: leichter Abduktion und 0° Rotation
Empfehlung:
– CPM – Passive Bewegungsschiene ARTROMOT®-S3 gemäß ROM Limitierung, siehe Physiotherapeutische Maßnahmen
Optional:
– ARTROSTIM® FOCUS® PLUS

Phase der Mobilisation

5. bis 8. Woche
– Assistiv-aktive Mobilisierung, mit selbstständige Aktiv-Übungen beginnen
– Passive und aktive Mobilisierung unter Erarbeitung eines regelrechten skapulothorakalen Rhythmus
– Beginn mit leichten Aktivitäten des Alltags
– Steigerung passiver ROM auf:
• Flexion 90°
• Abduktion 90°
• Außenrotation 40°
– Innenrotation auf den Bauch
– Beginn mit vorsichtiger assistiv-aktiver Übungsbehandlung, Hubarm im schmerzfreien Bereich
– Keinerlei Widerstände über Hebelarm
– Übung der Humeruskopfzentrierung
– Freigabe des Armes für Bewegungsbäder
Optional:
– CHATTANOOGA™ INTELECT® NEO
Empfehlung:
– DONJOY® ULTRASLING® QUADRANT Ruhigstellung in: leichter Abduktion und 0° Rotation bis einschließlich 6. Woche
Empfehlung:
– CPM – Passive Bewegungsschiene ARTROMOT®-S3 gemäß ROM Limitierung, siehe physiotherapeutische Maßnahmen
Optional:
– ARTROSTIM® FOCUS® PLUS

Phase der Kräftigung

9. bis 17. Woche
– Training der Rotatorenmanschette und des Deltoideus sowie der Schulterstabilisatoren zunächst im geschlossenen System
– Beginn mit leichten Aktivitäten des Alltags
– freie glenohumerale und aktive Beweglichkeit
– Erreichen einer regelrechten Schulterkinematik
– Erreichen der Alltagstauglichkeit sowie berufsspezifische Tätigkeit
– Beginn der sportlichen Aktivitätt
– Erarbeiten der freien aktiven Beweglichkeit, insbesondere der Rotationsfähigkeit
– Zunehmende aktive Mobilisierung
– Erarbeiten und Verbesserung der Kraft und Ausdauer
– Allmähliche Wiederherstellung der alltags- und arbeitsspezifischen Belastungen
Optional:
– CHATTANOOGA™ HUBER® 360-Training
– CHATTANOOGA™ WIRELESS PROFESSIONAL kabellose Muskelstimulation
Empfehlung:
– Aktives Bewegungstraining

Wiedereingliederung

Ab 5. Monat
– Ausbau aktiver ROM
– Kräftigung nach Alltagsbedarf
– Evtl. keine reine Abduktion mit höheren Gewichten
Grundlagen:
– Verbesserung Kraft und Dehnfähigkeit
– Wiederaufbau der funktionellen Aktivitäten
– Wiederherstellung der sport-, alltags- und arbeitsspezifischen Kinematik
Praktische Durchführung
– Kräftigung im funktionellen Training
– Fortgesetzte Eigenübungen
– Dehnung
– Kräftigung z.B. Seilzug
Empfehlung:
– CHATTANOOGA™ HUBER® 360-Training
Optional:
– CHATTANOOGA™ WIRELESS PROFESSIONAL kabellose Muskelstimulation
Empfehlung:
– Aktives Bewegungstraining

THERABANDTRAINING

HANTELTRAINING
Mit den Behandlungszielen werden die zu erreichenden Therapieziele in der jeweiligen Phase beschrieben. Einen wichtigen Part hierbei übernimmt der Therapeut, welcher sich wiederum an den Physiotherapeutischen Maßnahmen orientieren sollte. Hier finden Sie Empfehlungen zur Verwendung einer Orthese oder eines medizintechnischen Produkts. Hier finden Sie Eigenübungsmöglichkeiten sowie die Einsatzempfehlung von Bewegungsschienen. Um dem Patienten signalisieren zu können, ab wann die Aufnahme einer alltäglichen Tätigkeit wieder möglich ist, haben wir die Behandlungspläne mit Symbolen versehen.